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Billige Mode

June 2015

Die Leder-Produktion in Bangladesch stinkt bis zum Himmel

Kinderarbeit, Unfälle, Umweltschäden – Bangladeschs Modeindustrie hat einen schlechten Ruf. Während sich bei Textilien einiges ändert, entsteht Leder unter fürchterlichen Bedingungen. Ein Blick in die industrielle Hölle

Wenn jetzt jemand den Hebel umlegen würde, wäre der kleine Mahim sofort tot. Der übermannshohe Bottich, aus dessen Öffnung der Junge schaut, würde sich drehen, die Holzstreben im Innern würden ihn mitreißen. Hier in Hazaribagh, dem Gerberviertel in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka, sterben Kinder so. Sie holen Leder nach dem Waschen oder Färben aus den Mixern, denn nur ihre kleinen Körper passen durch deren Luken. Das Leder, das Mahim eben aus der Trommel geworfen hat, ist hellblau – ein Hinweis auf die Behandlung mit Chromsulfat. Davon kann man Krebs bekommen.

Mahim ist neulich erst 13 Jahre alt geworden, im vergangenen Jahr kam er auf der Suche nach Arbeit mit seinem Onkel nach Dhaka. Die Armut hatte sie aus einem namenlosen Dorf weit im Norden hinein ins Elend der stinkenden Gerberei getrieben. Die Aussicht, hier jeden Tag ein wenig Geld zu verdienen, kleidet die ebenso alltägliche Gefahr, in den Arbeitsbedingungen hier sein Leben zu lassen, in einen Kokon des Ungefähren.

Full Article: (German Wirtschaftswoche)